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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 5

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
§ 6. Die Finsternisse. 1. Die von der Sonne beleuchtete Erdkugel wirft'in den Raum außerhalb ihrer Bahn einen kegelförmigen Kernschatten; die Länge dieses Erdschattens beträgt von der Erdoberfläche bis zur Spitze mehr als 100 Erddurchmesser. Der Mond ist nur um 30 Erddurchmesser von der Erde entfernt. Er kann daher in den Schattenkegel eintreten, wenn er sich außerhalb der Erdbahn ungefähr in der Ebene der Ekliptik, also in einem Knoten der Mondbahn, befindet. Tritt er ganz in den Schattenkegel ein, so wird er für uns völlig unsichtbar oder erleidet eine totale Verfinsterung; diese beginnt, da er schneller als die Erde läuft, am östlichen Rande und hört am westlichen auf. Wird der Mond nur teilweise (partial) vom Erdschatten getroffen, so entsteht eine Partiale Mondfinsternis. 2. Läuft der Mond innerhalb der Erdbahn, so kann der Fall eintreten, daß er die Sonne unseren Blicken ganz oder teilweise verdeckt. Es entsteht dann eine (fälschlich sogenannte) Sonnenfinsternis, besser Sonnenbedeckung; sie kann je nach der scheinbaren Größe des Mondhalbmessers eine totale, eine Partiale oder eine ringförmige sein. Der Schatten des von der Sonne beleuchteten Mondes fällt auf die Erdoberfläche, kann sie aber niemals ganz bedecken (wie der Erdschatten den Mond bei Mondfinsternissen); denn sowohl der Kernschatten wie der ihn umgebende Halbschatten des Mondes besitzen in der Gegend der Erde kleinere Durchmesser als diese. Daher sieht man nie auf der ganzen Erde dasselbe Stadium einer Sonnenbedeckung, sondern in manchen Gegenden eine totale oder ringförmige, in anderen zu gleicher Zeit eine Partiale. Mondfinsternisse sind da- gegen an verschiedenen Orten der Erde von derselben Größe. Sonnenfinsternisse sind nur von der Tagseite, Mondfinsternisse nur von der Nachtseite der Erde aus sichtbar. Gieb, mit dersonne anfangend, die Stellung der drei a) bei einer Mond- finsternis, b) bei einer Sonnenfinsternis beteiligten Weltkörper an! § 7. Uerechnung der Erdgröhen^). Von allen Größenverhältnissen der Erde (Radius, Durchmesser, Kubikinhalt, Oberfläche) ist zunächst nur die Ober- fläche der Messung zugänglich. Aus der Länge eines größten Kreises einer Kugelfläche (Äquator, Meridiane) lassen sich die übrigen Größen berechnen. Um die Länge eines größten Kreises zu erfahren, genügt es, einen nach Graden. Minuten und Sekunden genau bestimmten Bogen desselben zu messen. Da die Gradeinteilung der Erde mit der des Himmels übereinstimmt, so benutzt man die, letztere, um die erstere zu bestimmen. In der Richtung des Meridians nordwärts schreitend, ermittelt man mit dem Winkelinstrument genau die Polhöhen zweier Orte, damit ihre geographischen Breiten und den Abstand derselben in Graden. Mißt man nun die Entfernung der beiden Orte mit Hilfe eines Längenmaßes, so besitzt man eine bekannte Anzahl von Graden resp. Minuten und Sekunden in irdischen Maßen ausgedrückt und berechnet danach leicht die Länge eines Grades Derartige Gradmessungen sind mit Hilfe einer bestimmten Meßmethode, der *) Die Berechnung der Größenverhältnisse der Erde fußt auf den folgenden Formeln: Verhältnis der Kreisperipherie (?) zum Kreisdurchmesser (d) =22:7, genauer wie 314:100; n, der Ausdruck dieses Verhältnisses, = 3,14; Durchmesser = P: 7r; Kugeloberfläche (0) = P. d oder — d2 ■ 7r; Kubikinhalt der Kugel (V) — (d3 • 7r): 6.

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 7

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
und Entfernung aufstellen, so müßte dieser fast 11 m Durchmesser haben und l1/. km von jenem entfernt sein. Die Glut, welche an der Oberfläche des feurigen Sonnenballs herrscht (etwa 10000° 0.), würde genügen, um eine darauf liegende 15 m dicke Eiskruste in einer Minute zu schmelzen. — Zeitweise werden zu beiden Seiten des Äquators dunkle Stellen von bedeutender Größe sichtbar, die Sonnenflecken, welche unter Veränderung ihrer Gestalt in 10 bis 12 Tagen vom östlichen zum westlichen Rande der Scheibe zu wandern scheinen: in Wirk- lichkeit zeugt ihre Bewegung für die Rotation der Sonne in westöstlicher Richtung. In dem helleren Hofe, der sie trichterförmig nmgiebt, leuchten bis- weilen helle fackelartige Gebilde, die Sonnenfackeln, auf. — Bei Sonnen- finsternissen zeigt sich nach Eintritt der Totalität rings um den dunklen Mond- rand ein unregelmäßiger Strahlenkranz weißen Lichtes, die Corona, deren äußerste Schichten bis zu 300000 Meilen über den Sonnenrand aufsteigen. Aus dem untersten Teile dieser Sonnenatmosphäre, welchen man wegen seiner schönen Färbung die Chromosphäre (Farbenhülle) nennt, ragen feurige Erhöhungen, die Pro- tuberanzen, in die Corona hinein. — Durch das Spektroskop ist die Natur dieser Erscheinungen, die man durch Abblenden des Sonnenlichts zum Teil auch bei Tage beobachten kann, fast ganz enthüllt. Der Zustand des Licht spendenden Sonnenkerns bleibt zweifelhaft; es läßt sich nicht feststellen, ob er fest, flüssig oder aus glühenden Gasen zusammengesetzt ist. Auch die wahre Natur der Sonnenslecken auf seiner Oberfläche ist unentschieden. Die über dem Sonnen- kern schwebende Chromospäre ist eine Gasschicht, welche gegen vierzig verschiedene Elemente, darunter auch eine Anzahl Metalle, im dritten Aggregatzustande enthält. Aus ihr schießen die Protuberanzen wie Raketen glühender Dämpfe empor; sie bestehen hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium, enthalten zum Teil auch Eisen, Magnesium, Natrium und andre Metalle. Die umfangreiche äußere Hülle der Sonne, die Corona, ist eine weiße Schicht sehr leichten, glühenden Gases. § 10t Die unteren Memeken und ihre Monde. 1. Der infolge feiner Sonnennähe schwierig zu beobachtende Merkur zeigt im Fernrohr undeut- liche Streifen auf hellerem Grunde; ihre Unveränderlichkeit beweist, daß der Planet der Sonne stets dieselbe Seite zuwendet, wie der Mond der Erde. Je nach seiner Stellung zur Sonne zeigt er, von uns gesehen, Lichtphasen wie der Erdmond. 2. Auch Venus, welche der Erde an Volumen, Masse, Dichtigkeit und Länge des Durchmessers am nächsten kommt, zeigt im Fernrohr den Wechsel der Licht- gestalten. Da eine dicke Wolkenschicht ihre Oberfläche verhüllt, hat sich ihre Rotationsdauer noch nicht feststellen lassen; sie beträgt entweder fast einen Erdentag oder fällt mit der Umlaufszeit von 225 Tagen zusammen. In letzterem Falle würde auch Venus der Sonne stets dieselbe Halbkugel zuwenden. An ihren Polen scheinen gewaltige, schneebedeckte Gebirgshänpter bis über die Wolken- Massen emporzuragen. 3. Die Erde, der erste von einem Monde begleitete Trabant der Sonne, zeigt seine Abhängigkeit von dem Centralgestirn des Planetensystems nicht nur in dem Wechsel der Tages- und Jahreszeiten und in den atmosphärischen Erscheinungen, sondern auch in den erdmagnetischen Schwankungen und dem Auftreten der Polarlichter. Auch das Zodiakallicht (Tierkreislicht), ein Heller Lichtkegel, der besonders in den Tropen bald nach Sonnenuntergang am

3. Die außereuropäischen Erdteile - S. 9

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
von gewaltiger Größe sichtbar, der jetzt im Verschwinden begriffene „rote Fleck" des Jupiter. Fünf Monde umkreisen den Planeten. Die Beobachtung der Finsternisse dieser Monde führte zur Entdeckung der Geschwindigkeit des Lichts. 6. Der mattgelb schimmernde Saturn ist hinsichtlich des Aussehens seiner Oberfläche (parallele Streifen, dunkle Flecke) dem Jupiter ähnlich, bildet aber durch die Zahl und Beschaffenheit seiner Trabanten die merkwürdigste Er- scheinung unseres Planetensystems. Zunächst umkreist ihn ein großer Ring, der je nach der Stellung des Saturn zur Erde als feine Lichtlinie oder als breiter Teller erscheint, auf dem der Planet wie eine riesige Glocke ruht. Im Fernrohr löst er sich in eine Anzahl konzentrischer, hellerer und dunklerer Kreise auf, die man für riesige Schwärme kleiner, den Saturn umkreisender loser Welt- körperchen, sog. Meteoriten, hält. Außerhalb des Ringes bewegen sich acht Monde um ihn. 7. Uranus, ohne Fernrohr nur noch mit Mühe bei genauer Kenntnis seiner Stellung sichtbar, zeigt im Teleskop grünliches Licht und zarte Streifen. Ob- wohl nur ungefähr viermal so groß wie die Erde, braucht er zu seinem Umlaufe um die Sonne 84 Erdenjahre. Die Bahnlinien seiner vier Monde stehen fast senkrecht zu seiner Bahn. 8. Neptun war, ehe ihn ein menschliches Auge sah, bereits aus den Stö- rungen errechnet, die er in dem Umlaufe des Uranus verursachte. Von einem Monde begleitet, umkreist er die Sonne in 165 Erdenjahren. *513. Grohen- und Ieilverhiiltniste im Sonnensystem. Um den Rauminhalt oder das Volumen und das Gewicht oder die Masse der Sonne und der Planeten anzugeben, besitzt man kein anderes Mittel als einen Vergleich mit der Erde, deren Größe, Gewicht und Zeitmaße allein bekannt sind. Aus diesem Vergleich ergeben sich die folgenden, zum Teil noch etwas unsicheren Bahnelemente der größeren Mitglieder des Sonnensystems. Name ss ! Cq Volumen Masse Dichtigkeit^) Entfernung v. der Sonne in Mill. km Äquator- Durchmesser in km 1. Sonne. o 1280000 324 000 0,25 — 1 392 100 2. Merkur. 5 • 719 7*3 0,83 58 4 800 3. Venus. ? % 75 0,90 108 12 700 4. Erde. 5 1 1 1,00 149 12 756 5. Mars. Ö* 7* 7io 0,70 227 6 770 6. Jupiter. 1270 310 0,24 777 141 700 7. Saturn. Ti 720 93 0,13 1424 119 300 8. Uranus. Z 60 14 0,23 2 864 50 300 9. Neptun. Tft 80 17 0,21 4 487 62 400 *) Die Dichtigkeit, d. h. das mehr oder weniger feste Gefüge der Bestandteile eines Körpers, erfährt man, wenn man seine Masse durch sein Volumen dividiert.

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 11

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
niden (aus dem Sternbilde der Zwillinge). Langsam dahinziehende und sehr stark leuchtende Meteore nennt man Feuerkugeln; sie zerplatzen bisweilen funkensprüheud und lassen glühende Bruchstücke, die Meteorsteine, zur Erde fallen. Ihr Zu- sammenhang mit den Kometen ist noch nicht sicher erwiesen. § 15. Der gestirnte Himmel. 1. Der nächtliche Himmel beider Hemi- sphären zeigt eine große Anzahl unregelmäßig verteilter, nach Farbe und Leucht- kraft verschiedener Fixsterne, die man schon im Altertums in Gruppen teilte, welche mit den Umrissen von Personen, Tieren und leblosen Gegenständen um- schrieben und entsprechend benannt wurden. Mitten durch diese Sternbilder windet sich an beiden Halbkugeln ein breiter, unregelmäßig begrenzter heller Streifen,, die Milchstraße, welche dem bloßen Auge als ein leuchtender Nebel erscheint, sich in sehr starken Fernrohren aber größtenteils in Sterne auflöst. Sie durchzieht folgende Sternbilder der nördlichen Hemisphäre: Adler mit Atair, Schwan mit Teneb, Cassiopeja, ein Sternbild von der Gestalt eines verzerrten W, welches etwa 180° vom großen Bären entfernt auf der andern Seite des Polarsterns liegt, ^Perseus mit Algol, Fuhrmann mit Capella; hierauf zieht sie zwischen dem «tier mit Aldebaran, den Hhaden und Plejaden, Orion mit Betei- genze und Rigel, dem großen Hund mit Sirius (Hundsstern) einerseits, den Zwillingen mit Kastor und Pollux, dem kleinen Hund mit Procyon andererseits auf die südliche Halbkugel hinüber. An der konvexen Seite der Milche

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 14

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Der Brdteil Alien. Natürliche Gliederung. § 16. Lage und Begrenzung. Asien, der größte Erdteil, liegt nördl. vom Äquator, welcher nur einige seiner Inseln schneidet. In die heiße Zone reicht es mit seinen drei südlichen Halbinseln, in die kalte mit seinem Nordrande. Der größte Teil des asiatischen Festlandes gehört also der nördlichen gemäßigten Zone an. Asien grenzt im W. an Europa; an den drei übrigen Seiten wird es von Meeren umschlossen. Das nördl. Eismeer wird durch die Bering- Straße mit dem großen Oeean verbunden. Von diesem werden durch die ostasiatischen Inseln (In.) folgende Meeresteile abgegrenzt: durch die Alenten das Bernig-Meer, durch die Kurilen und die In. Sachalin das ochots- fische Meer, durch die japanischen In. das japanische Meer, durch die süd- japanischen In. nebst Formosa das ostchinesische mit dem gelben Meer, durch die Philippinen, die Molnkken und die Snnda-Jn. das südchinesische Meer mit den Buchten von Tongking und von Siam. — Zahlreiche Wasser- straßen (Straße von Malakka), verbinden den großen mit dem indischen Ocean. Dieser greift in das Festland mit folgenden Meeren ein: der Golf von Bengalen, das arabische Meer mit dem persischen Golf und dem Golf von Aden, welcher durch die Straße von Bab el-Mandeb (d. h. Thor der Thränen) mit dem roten Meer verbunden ist; aus diesem führt der Sues-Kaual in das Mittelmeer. Infolge des vielfachen Eindringens der Oceane in den Kontinent ist Asien nächst Europa der gegliedertste Erdteil. Seine hauptsächlichsten Halb- inseln (Hi.) sind: Kamtschatka, Korea, Hinterindien mit Malakka, Vorderindien mit der In. Ceylon, Arabien mit der Hi. Sinai, Klein- asien mit der In. Eypern und den Sporadeu. Nenne die Inseln Asiens im Zusammenhange! — Gieb die Grenzen zwischen Asien und Europa an!

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 16

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 16 — 1. Centralasien und seine Umwallung, 2. das chinesische Bergland, > 3. das chinesische Tiefland nebst der Mandschurei, / ^^asien; 4. das sibirische Bergland, I 5. das westasiatische Tiefland,^ Nordasien; 6. Iran und seine Umwallung, 7. das armenische Hochland, 8. Kaukasien, > Westasien; 9. das mesopotamische Tiefland, 10. Kleinasien, 11. das syrisch-arabische Tafelland, ' 12. Vorderindien, 13. Hinterindien, ^üdasien; 14. die malaiische Inselwelt, 15. das japanische Jnselreich, zu Ostasien gehörig. Welche dieser Landschaften grenzen unmittelbar an Centralasien? — Gieb an, in welcher Richtung von Centralasien die sieben angrenzenden Landschaften liegen! Politische Gliederung. G 18. Politisch gliedert sich Asien in a) unabhängige Staaten (China, Japan, Korea, Siam, Butan, Nepal, Afghanistan, Persien und die unabhängigen Gebiete Arabiens), d) europäische Besitzungen und Kolonialgebiete, Schutz- und Vasallenstaaten (britische, französische, niederländische, russische, spanische, portugiesische und türkische). Klima, Naturprodukte und Bewohner. § 19. 1. Das Klima des asiatischen Festlandes ist zum größten Teile ausgeprägt kontinental mit langen, harten Wintern, kurzen heißen Sommern und wenig Niederschlägen. In den Wüsten und Steppen des Centralgebietes wüten zur Winterzeit eisige Schneestürme. Süd- und Südostasien zeichnet sich durch ewige Sommer, große Hitze und reichliche Regenfälle aus. In den indischen und chinesischen Gewässern wehen verheerende Dreh- oder Wirbel- stürme (Cyklone, Taifune). 2. Asien ist reich an Mineralien, besonders Edelmetallen, Edelsteinen, Steinkohlen, Eisen und Zinn. — Die Pflanzenwelt Nordasiens ähnelt der- jenigen Nordeuropas (Tundren, Nadelwälder). Ostasien ist die Heimat wert- voller Nutz- und schöner Zierpflanzen, des Theestrauches, des Kampferlorbeers, des Rhabarbers, der Orangen, des Maulbeerbaumes (Seidenraupenkultur),

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. 17

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 17 — sowie der Kamellien, Azalien, Hortensien. Das tropische Gebiet des Erdteils ist die Wiege der Reiskultur und die Heimat der Kokos-, Sago-, Betelpalmen, des Bambus, der Kautschuk und Schellack liefernden Feigenbäume, der Ba- nanen, des Zuckerrohrs amd vieler Gewürzpflanzen. — Die Tierwelt Nord- asiens hat ebenfalls viele Ähnlichkeit mit der nordeuropäischen. Ceutralasien beherbergt wilde Pferde und Esel, den Jakochsen, das zweihöckerige Kamel (Trampeltier) und Antilopen. In der Tropenzone leben Tiger, Leopard und Löwe, Elefant, Nashorn und Tapir, verschiedene Büffel- und Rinderarten (Zebu), große Menschenaffen (Orang-Utang auf Borneo), prächtige Vögel (Pfau, Fasan, Papageien), gefährliche Schlangen (Boa und Brillenschlange) und zahllose schöngefärbte Infekten. 3. Den Hauptteil der Bevölkerung bildet die mongolische Rasse (in Nordasien die Naturvölker der Samojeden, Ostjaken, Tnngnsen, Jakuten, Tschnktschen, in Centralasien die Nomadenvölker der Kirgisen, Kalmüken, Turktatareu und Tibetaner, in Ostasien die Kulturvölker der Chinesen, Mandschn, Koreaner und Japanesen). Die zweite Hauptrasse Asiens, die braune malaiische, überwiegt in Südostasien. In Vorderindien und Vorder- asieu ist die iudo-europäische Rasse durch die Hindu, die Jranier (Perser, Afghanen und Balutfcheu), die Kurden und die kleinasiatischen Griechen ver- treten; daneben finden sich in Vorderindien dunkelfarbige Urvölker, Dravida, Singhalefen, in Vorderasien Türken oder Osmanen und Turkmenen, Ver- wandte der Mongolen. Die Bevölkerung Arabiens, Syriens und Mesopo- tamiens gehört zur semitischen Rasse (Araber, Juden). — Asien ist die Heimat der vier großen Weltreligionen: des Christentums (Palästina), des Brahmaismus (Vorderindien), des Buddhismus (Vorderindien) und des Islam (Arabien). I. Centralen und seine Umivallung. § 20« Kodenform und Gewässer. 1. Centralasien hat die Gestalt eines von hohen Randgebirgen begrenzten Trapezes. Seine wichtigsten Grenz- gebirge find im W. die Pamir (d. h. Dach der Welt), im N. die sibirischen Grenzgebirge, darunter der Tienschan (d. h. Himmelsgebirge) und der Altai (d. h. Goldgebirge), im 0. die chinesischen Grenzgebirge und im 8. der Himalaja (d. h. Ort des Schnees); in der Centralzone desselben erhebt sich der über 8800 m hohe Ganrisänkar oder Lverest, der höchste Gipfel der Erde (s. Abb. 2). — In der Pamir treffen sich außer dem Tienschan und dem Himalaja noch der Hindukusch, das Karakorüm-Gebirge und der Kueulun (d. h. Zwiebelgebirge). Brust und Berdrow, Geographie für mehrkl. Schulen. Iii. 2

8. Die außereuropäischen Erdteile - S. 18

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 18 — 2. Das Innere Centralasiens wird durch den Knenlun in zwei Hoch- lünder getrennt; südl. von ihm bereitet sich bis zum Himalaja die riesige, un- gefähr 4000m über dem Meere liegende Hochsteppe von Tibet aus, nördl. bis zu den sibirischen Randgebirgen das niedrigere abflußlose Hanhai (d. h. ausgetrocknetes Meer); dieses umfaßt im W. das oasenreiche Tarim-Becken, im 0. die steppenreiche Wüste Gobi oder Schamo (d. h. Sandmeer). 3. Centralasien ist das Guellencentrnm des asiatischen Festlandes. Nach allen Richtungen brechen bedeutende Ströme aus ihm hervor, deren Oberlauf dem Hochlande angehört, während der Unterlauf die umliegenden Landschaften durchströmt. Es fließen nach W. die Doppel- oder Zwillingsströme*) Amu und Syr, nach N. Ob, Jeniffei und Lena, nach 0. Amur und die Zwillingsströme Hoanghö und Jangtsekjang, nach 8. Mekong, Salwen, Jrawadi, Brahmaputra, Ganges, Indus. Gieb an, auf welchen Teilen des Hochlandes diese Ströme entspringen und wohin sie münden! — In welcher Richtung treten die großen Gebirgs- systeme an die Pamir heran? § 21. Erwerbsquellen. Für die Ernährung der nicht sehr zahl- reichen Bewohnerschaft Jnnerasiens kommt vor allem die Viehzucht in Be- tracht (Kamele, Pferde, Schafe, dazu in Tibet Jaks als Zug- und Lasttiere und Kaschmirziegen). Vieh und Produkte der Viehzucht gelangen auch fast allein zur Ausfuhr. Der Nordrand ist außerordentlich metallreich. Im Altaigebirge wird Gold, Kupfer, Eiseu, in Ostsibirien Gold, Silber, Blei und Kupfer gewonnen. ß 22. Staaten und Städte. Centralasien umfaßt a) die Himalajalandschaften Nepal und Butan, Kaschmir und Ladak, erstere selbständige Gebirgsstaaten, letztere britische Tributstaaten; I)) den westl. Teil des chinesischen Hauptlandes und drei chinesische Nebenländer (Tibet, Tienschanländer und Mongolei); c) die südl. Teile des russischen West- und Ostsibirien (das so- genannte Hochsibirien, den metallreichen Nordrand Centralasiens). Gljina, „das Reich der Mitte", ist der älteste, volkreichste und drittgrößte Staat der Erde. Er wird despotisch-patriarchalisch von einem „Sohn des Himmels" betitelten Herrscher (Kaiser) regiert, dem für die Regierung der Nebenländer und Provinzen ziemlich selbständige Vicekönige und General- gonvernenre zur Seite stehen. — Tibet, ein dem chinesischen Reiche tribnt- Pflichtiger Priesterstaat aus der rauhen Hochebene gleichen Namens, wird von einem Priesterkönige, dem Dalai-Lama (d. h. Meer der Weisheit), regiert. Zwillingsströme nennt man Flüsse, die aus benachbarten Quellgebieten kommen, sich mit ihren Mittelläufen von einander entfernen und nahe bei einander münden.

9. Die außereuropäischen Erdteile - S. 20

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 20 — reiche Gemüsepflanzen, Baumwolle und Hanf, Zuckerrohr und Mohn (zur Ge- winuuug von Opium) gebaut; eine Hauptrolle spielt die Theekultur, die ein riesiges Gebiet nördlich und südlich vom Jangtsekjang einnimmt. Die Vieh- zu cht erstreckt sich besonders auf Schweine, Büffel und Geflügel; unerreicht steht China in der Zucht des Seidenspinners. Unter den Mineralien ist von höchster Wichtigkeit der Porzellanstein, auf dessen Schlemmprodnkt, dem Kaolin, eine der ältesten und berühmtesten Industriezweige Chinas, die Por- zellanbereituug, beruht. Daneben blüht die Verfertigung von Lack-, Bronze- und Emailwaren und die Elfenbein-, Holz- und Specksteinschnitzerei. Der Handel, an dem besonders England und das deutsche Reich beteiligt siud, führt dem Lande Nahrungsmittel und europäische Judustrieartikel zu und exportiert Thee, Rohseide, Seidenwaren, Porzellan, Baumwolle, Tusche, Fächer, Papier und Lackwaren. § 25. Staaten und Städte. Politisch umfaßt das Berglaud den südlichen Teil des eigentlichen China, die uralte Wohnstätte der Chi- nesen. — An der Küste des chinesischen Berglandes liegen zwei europäische Kolonien, das portugiesische Macao (spr. manu) und das englische Honkong. Hafenstädte des chinesischen Berglandes: 6. Canton an der Boea Tigris (d. h. Tigerrachen, Mündungsbecken des Sikjang), größte Stadt Chinas mit l4/5 Mill. Einwohnern, bedeutendste In- dustrie- und zweite Handelsstadt des Reiches. 7. Victoria, Hauptstadt der kleinen In. Hongkong an der Sikjang- mündung, vorzüglicher Hafen mit großem Handelsverkehr zwischen China einer- seits, England, Indien, der Union, Australien und Deutschland andererseits. Ausfuhr von Seide, Hanf, Thee, Einfuhr von Baumwollstoffen, Metallen und Opium. Victoria gegenüber liegt das portugiesische Macao.^). 8. Futschou, gegenüber Formosa, Großstadt am Rande einer hochknlti- vierten Terrassenlandschaft, in der Thee, Indigo und Tabak gebaut und Seide gewonnen wird; erster Ausfuhrhafen für schwarzen Thee. Iii. Das chinesische Tiefland nebst der Mandschurei. § 26. Kodenform und Gewässer. Das chinesische Tiesland ist das fruchtbare und dichtbevölkerte Mündungsgebiet des Jangtsekjang und des Hoangho, welche durch den Kaiserkanal^) miteinander verbunden sind. J) Hongkong ist seit 1842, Macao schon seit 1586 in europäischen Händen. 2) Dieses großartige, 1300km lange, jetzt teilweise verfallene Kanalwerk legte China vor 600 Jahren an, um den Reis und Thee der südlichen Provinzen vor Stürmen und Seeraub gesichert nach Peking bringen zu können.

10. Die außereuropäischen Erdteile - S. 22

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Bergland in die Eiswüsten der Tundra über. Die höchsten Erhebungen tragen der Ostrand und die Hi. Kamtschatka mit zahlreichen, teilweise noch thätigen Vulkanen. § 30. Erwerbsquellen. Die spärliche Bevölkerung (im 8. russische Einwanderer und Verbannte oder Deportierte, im N. nordasiatische Natur- völker) lebt hauptsächlich von Ackerbau (europäische Getreidearten, Buchweizeu, Kartoffeln) und Viehzucht (Renntier). Anch Fischfang und Jagd auf Pelztiere tragen zum Lebensunterhalte bei. An Mineralien werden östlich vom Baikalsee Edelmetalle, an anderen Orten Kohle und Graphit gewonnen. Der Handel, zumeist Durchgangshandel zwischen China und Rußland (Kara- wanenthee), wird sich nach Vollendung der großen sibirischen Überlandbahn (Kontinentalbahn)x) beträchtlich heben. § 31. Slcmlen und Städte. Politisch umfaßt das sibirische Bergland zwei russische Besitzungen, Amurland und Ostsibirien. — Das ganze russische Sibirien, Nordasien von den chinesischen Grenzen bis zum Eis- meer umfassend, ist ein Land von der Größe Europas, aber sehr dünner Bevölkerung. Zum Amnrgebiet gehört die langgestreckte Insel Sachalin, Verbannnngsort für russische Verbrecher. Hafenstadt am japanischen Meere: 12. Wladiwostok an der Bai Peters des Großen, befestigter Kriegs- und Handelshafen, Endpunkt der sibirischen Bahn. — Der Handel ist zum großen Teile in deutschen Händen. Hauptstadt des sibirischen Berglandes: 13. Jrkntsk nahe dem Südwestufer des Baikalsees, indnstrie- und ver- kehrsreichste Stadt Sibiriens, Mittelpunkt des russisch-chinesischen Handels, Wohnsitz der reich gewordenen Gold- und Pelzhändler. V. Das westalmtische Tiefland. tz 32. Bodenform und Gewässer. Das westasiatische Tieslaud ist ein Gebiet von der Größe des europäischen Festlanddreiecks. Eine niedrige, von W. nach 0. lausende Bodenschwelle gliedert die Landschaft in zwei ver- schiedene Tiefländer: die westsibirische Tiesebene im X und das turauische Tiefland im 8. Das westsibirische Tiefland, das Stromgebiet des fischreichen Ob mit i) Die i. I. 1893 begonnene sibirische Eisenbahn soll von Tscheljabinsk im 0. des Südnral um das Südende des Baikalsees bis Wladiwostock am japanischen Meer führen; ihre Länge wird 7600 km betragen. Die Ansangsstrecken im W. und 0. sind fertig gestellt.
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